Was ist GEHIRN-GENIAL?

„GEHIRN-GENIAL“ ist ein von Rainer W. Sauer verwendeter Begriff ohne wissenschaftliche Bedeutung. Es geht ihm darum, das Potenzial der innovativsten biologischen Struktur überhaupt auf unserem Planeten, dem menschlichen Gehirn, zu entwickeln und die Verbesserung seiner kognitiven Fähigkeiten zu erreichen. Unser Geist ist neuroplastisch, d. h. es hat die Fähigkeit, ein Leben lang seinen Aufbau nebst den Hirnfunktionen so zu verändern, dass es optimal auf neue äußerliche Einflüsse und Anforderungen reagieren kann. Dabei bilden sich neue Synapsen zwischen einzelnen Nervenzellen, was die Interaktion mit äußeren Einflüssen fördert und Lernvorgänge aller Art (darunter Sprachen oder neue Bewegungsabläufe) unterstützt. Die Neuroplastizität spielt auch bei der Regeneration unseres zentralen Denkorgans nach akuten Schädigungen eine wichtige Rolle, so können beispielsweise verlorene Fähigkeiten gehirn-genial wiedererlangt werden.

Die Entwicklung bzw. Weiterentwicklung von Gehirn und Verstand erfordert den Willen dazu, die Zeit dafür und die richtigen Strategien bzw. Mechanismen. In diesem Zusammenhang hat Sauer sein FlexBrain-System entwickelt. Damit es möglichst optimal funktioniert ist es notwendig, dass wir …

1. kontinuierlich lernen | Bildung hört nie auf. Lesen Sie Bücher und Publikationen, online oder „in echt“. Besuchen Sie Kurse oder Seminare und erweitern Sie Tag für Tag Ihr Wissen in verschiedensten Bereichen. /// 2. Herausforderungen annehmen | Fordern Sie Ihr Gehirn heraus, indem Sie neue Fähigkeiten erlernen, sich Dinge möglichst gehirn-genial merken oder Rätsel lösen. Nutzen Sie Gedächtnisspiele, Denksportaufgaben und mentale Übungen, um Ihre kognitiven Fähigkeiten zu stärken, denn dies fördert nachgewiesenermaßen die neurologische Plastizität. /// 3. Wert auf ausgewogene Ernährung und körperliche Aktivität legen | Alles, was unser zentrales Denkorgan unterstützt (beispielsweise Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien, Vitamine) oder die Durchblutung fördert ist hilfreich. /// 4. auf ausreichend Schlaf achten und mit Stress richtig umgehen | Gesunder Schlaf ist wichtig für die Regeneration des Gehirns, für unsere Konzentrationsfähigkeit und die Klarheit des Denkens. Chronischer Stress beeinflusst den Geist negativ; die richtigen Stressbewältigungstechniken oder das von Rainer W. Sauer entwickelte „Tom“-Konzept (= optimales mentales Training) schaffen Abhilfe. /// 5. Neues ausprobieren | Verlassen Sie Ihre Komfortzone, um neue Erfahrungen zu sammeln und Ihr Gehirn herauszufordern.

Denken Sie daran, dass die gehirn-geniale Entwicklung Ihres Oberstübchens ein lebenslanger Prozess ist. Konsistenz und Geduld sind die Voraussetzungen, Rainer W. Sauers Angabote der Schlüssel, um Ihr Gehirn kontinuierlich zu verbessern. Damit er klappt, ist es aber unerlässlich, dass Sie für sich selbst definieren, was Sie erreichen möchten. Nur so können Sie gezielt darauf hinarbeiten.


Anmerkung: Die bekannte deutsche Gedächtnistrainerin und Expertin für gehirn-freundliches Lernen, Vera F. Birkenbihl (1946 – 2011) arbeitete und lehrte nach einem ähnlichen Konzept, dass sie „gehirn-gerecht“ genannt hatte. Sie betonte stets die Bedeutung, Informationen und Lehrmethoden so zu gestalten, dass sie den natürlichen Funktionsweisen des Gehirns entsprechen. Ihr Ansatz zielte darauf ab, die Effizienz des Lernprozesses zu steigern, indem man die Funktionsweise des Gehirns besser berücksichtigt. Insgesamt strebte VFB danach, Lernprozesse so zu gestalten, dass sie besser zu den natürlichen Verarbeitungsfähigkeiten des Gehirns passen, um das Verstehen und Behalten von Informationen zu erleichtern. Ihre Ideen haben viele Menschen inspiriert, effektiver zu lernen und zu lehren. Einige Prinzipien des „gehirn-gerechten“ Lernens, wie es von Vera F. Birkenbihl bis zu ihrem Tode an Interessierte weitergegeben wurde, sind: 1. Verknüpfungen schaffen | Informationen sollten in Zusammenhang und in Form von Geschichten oder Bildern präsentiert werden, da das Gehirn dazu neigt, Informationen besser zu behalten, wenn sie miteinander verknüpft sind. /// 2. Aktive Beteiligung | Der lernende Mensch sollte aktiv am Lernprozess partizipieren, z. B. durch das Stellen von Fragen, der Teilnahme an Diskussionen oder Problemlösungen, anstatt nur passiv zuzuhören. /// 3. Pausen und Wiederholungen | „Wiederholung ist eine Form der Veränderung“, sagte schon der britische Musiker, Komponist und Produzent Brian Eno. Das Gehirn profitiert von kurzen Pausen zwischen Lernsitzungen und von regelmäßigen Wiederholungen, um Informationen im Langzeitgedächtnis zu verankern. /// 4. Emotionale Vernetzungen schaffen | Seelische Stimmungen können das Gedächtnis extrem beeinflussen, weshalb Informationen, die mit Emotionen verbunden sind, von uns viel besser erinnert bzw. abgerufen werden können. /// 5. Sinneswahrnehmungen nutzen | Informationen, die wir auf möglichst unterschiedlichen Sinnes-Wegen abspeichern (Berühren, Hören, Riechen, Sehen ud Schmecken) werden von unserem zentralen Denkorgan verstärkt abgespeichert und sind später auf mehrfacher Ebene abrufbar.