Alle menschlichen Wesen werden mit unterschiedlichen Genen, Temperamenten und Fähigkeiten geboren. Aber allen gemeinsam ist ein zentrales Denkorgan mit phantastischen Möglichkeiten und die Fragen, die uns ab und an quälen: „Werde ich Erfolg haben (… in der Schule / dem Beruf / im Leben …) oder werde ich scheitern?“ /// „Komme ich bei meinen Mitmenschen gut an oder schlecht?“ /// „Wenn ist dies oder das mache, werde ich mich hinterher als Sieger oder Verlierer fühlen?“
Solche Selbstzweifel sind ganz natürlich und zeigen unsere Fähigkeit, und permanent selbst zu hinterfragen. Die Ansicht, viele unserer persönlichen Eigenschaften seien in Stein gemeißelt, haben aber nur Menschen, die an ein statisches Selbstbild glauben und die werden immer wieder das Drängen verspüren, sich irgendwie beweisen zu müssen. Aber da gibt es auch noch die andere Gruppe von Individuen, die davon überzeugt ist, dass wir nicht alle unsere Eigenschaften von Geburt mitbekommen haben – was ohnehin falsch ist, da wir ab dem Tag unserer Geburt stetig etwas dazulernen. Wer ein dynamisches Selbstbild bevorzugt, der ahnt oder weiß, dass man Grundeigenschaften durch eigene Übung, Anstrengungen, Training weiterentwickeln kann.
Auch wenn wir in vielerlei Hinsicht, was Talente, Interessen oder Temperamente betrifft, sehr unterschiedlich sind, so kann sich jeder von uns über sein Denkorgan ein Leben lang verändern und weiterentwickeln. Wie Leistungssportler. Unser Dynamisches Gehirn hilft uns dabei, gerade in unsicheren Zeiten des Wandels, in Notfall- oder Krisensituationen, neue Lösungswege zu finden, auf die Persönlichkeiten mit einem statischen Selbstbild niemals kommen werden.
Lebensplanung per Rückspiegel oder mit den Blick nach vorn?
Den Spruch „Was Hänschen nicht lernt, das lernt Hans nimmer mehr.“ kann man getrost auf dem Wertstoffhof entsorgen, denn unser Gehirn – jedes – ist neuroplastisch und dazu geboren, sich ein Leben lang zu verändern. Ja es wartet richtig darauf, dass seine Leistungsfähigkeiten optimiert werden, ganz so wie ein Ferrari, der von seinem Besitzer immer nur im ersten Gang zum EInkaufen gefahren wird, darauf wartet, dass ein Benutzer einsteigt, dem er zeigen kann, zu was er „von Natur aus“ zu leisten in der Lage ist. Runtergebrochen auf unseren Geist bedeutet das, die Abläufe im Hirn zu optimieren. Anfangs natürlich wird die Wahrnehmung der vorhandenen Reize verbessert, dann deren Umsetzung und Verarbeitung bzw. Interpretation in den einzelnen Arealen im Gehirn optimiert und schließlich geht es darum, unser inneres Navi so zu programmieren, dass durch die richtige Weiterleitung der Nervenimpulse das Ziel möglichst ohne Umwege erreicht wird.
„Alles beginnt im Kopf“, „Das ist reine Kopfsache“ oder „Es ist alles eine Frage der mentalen Einstellung“ hört man oft und nicht nur bei Sportler:innen. Auch für ganz normale Menschen kann die Neuroplastizität unseres dynamisches Gehirns ein extrem spannendes Thema sein, das ich in meinen gehirn-genialen FLEXBRAIN-Seminaren und Veranstalungen an vorderster Stelle behandle und ich darf sagen: die Bersucher:iinen sind begeistert. Denn sie lernen …
– Lösungswege aus mehr als einem Blickwinkel zu betrachten aber auch, dass Offenheit und Kommunikation gegenüber Mitmenschen mit einer anderen Einstellung als der eigenen richtig und wichtig sind
– dass eine gesunde Portion Selbstreflexion lebensnotwendig ist und dass man das eigene Maß an Spontanität erhöhen kann, die Inspirationsfähigkeit stärken, den Mut, in unerwarteten Situationen flexibel zu handeln, trainieren kann
– in Situationen des Wandels passende Perspektiven für sich finden, Chancen möglichst optimal nutzen und nie mehr in Frustration zu versinken
– dass es manchmal notwenig ist , die eigene Wohlfühlzone zu verlassen und neugierig auf „das Neue“ zu sein, Lernfelder zu entdecken, die einem Spaß und Freude bereiten.
Zusammengefasst (er)lernt man, die eigene Lebensplanung nicht (mehr) per Rückspiegel zu betreiben, sondern den Blick nach vorn zu setzen, mit dem Horizont als Ziel. – Ich habe dies schon vor Jahren den „KON-TIKI-EFFEKT“ genannt.
Fazit: Menschen mit einem dynamischen Selbstbild (DS) sind davon überzeugt, dass sie ihr wahres Potenzial durch Übung, Leidenschaft und Einsatz entwickeln können und suche nach den Wegen dorthin. Bereits dadurch ist ihr Antrieb, ihre Neugier und Lernbegeisterung geweckt: alles Grundvoraussetzungen des menschlichen Lebens, die im Baby-, Kinder- und Jugenalter selbstverständlich sind, durch Schule, Studium oder Beruf später aber verkümmern. DS-Menschen müssen sich allein sich selbst beweisen, akzeptieren mit der Zeit ihre Schwächen und arbeiten daran, sie zu überwinden. Deshalb umgeben sie sich auch kaum mit anderen, die ständig bestätigen, wie toll sie sind, und hören eher auf solche, die sie mit wertfei-kritischem Blick anspornen und inspirieren.